• Ein Stoff mit Geschichte

    Zu Besuch in der italienischen Weberei Busatti

Was für ein Glück! Es gibt sie noch, die kleinen Handwerksbetriebe, die die Tradition ihrer Kunst bis heute aufrechterhalten. Zu ihnen gehört die Weberei Busatti in Anghiari, eines jener malerischen Orte in der Toskana, die ich während meiner Italienreise besuchen durfte. Die Idee habe ich übrigens meiner lieben Freundin Annette von der Fattoria la Vialla zu verdanken.

Anghiari ist ein mittelalterliches Dorf auf einem Hügel mit Blick auf das hohe Tibertal und die Ebene, von der aus man Sansepolcro sehen kann. Ein Ausblick, den man Eingang des Palazzo Morgalanti, dem heutigen Sitz des Hauses Busatti, stehend, seit mehr als fünf Jahrhunderten genießen kann, erzählte man mir. Und an jenem Tag hatte ich das Vergnügen.

Familienbetrieb in achter Generation

In den Räumlichkeiten des charmanten Ladengeschäfts traf ich Michelangelo Formica, der das Familienunternehmen Busatti in achter Generation führt. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert ich war, als ich die Textur der Leinenstoffe in meinen Händen fühlte. Die Garne werden noch heute vollständig in Italien verarbeitet und in Anghiari gefertigt. „Der Farbstoff wird direkt auf den Faden und nicht auf den Bolzen aufgetragen, um eine längere und brillantere Haltbarkeit zu gewährleisten“, erklärt mir Michelangelo Formica, während wir uns auf den Weg ins untere Stockwerk machten, in dem die Weberei beheimatet ist.

In Italien gefertigt

Man fühlte sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Diese schweren Maschinen, die noch heute zuverlässig ihren Dienst tun. Webmuster auf gigantischen Lochkarten geben anstelle von Computerprogrammen die Informationen für die Entstehung der Muster vor. Was für ein Eindruck!

Noch bevor ich die lange Treppe ins Erdgeschoss wieder emporgeklommen war, stand für mich fest: Hier sollte mein lang gehegter Wunsch einer „Léa Linster Tischkultur-Kollektion“ in Erfüllung gehen. Und so entstanden zwei Tischsets mit meinem Monogramm – eines in meiner Lieblingsfarbe violett, und ein cremefarbenes. Dazu ein gestreiftes Küchentuch, auch mit meinem Monogramm bestickt.

Nur wenige Wochen später durfte ich mich über die Lieferung aus Italien freuen. Seither fühle ich mich am Frühstückstisch immer ein bisschen wie im Urlaub und bin glücklich, die Freude an dieser schönen Handwerkskunst mit Euch teilen zu können.

Text: Léa Linster & Nicole Werkmeister
Fotos: Nicole Werkmeister